- Am Ende wird Anfang sein
Alles, was die Erde liebt,
Nichts verstanden allzu of verspielt!
Alles was die Erde gibt,
Gequält, verhökert, verkauft, verfehlt,
Gewonnen, zerronnen, besonnen, zu spät!
Am Ende is Anfang, ist Strafe sie bebt!
- Erlkoenig
Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind;
Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
Er faßt ihn sicher, er halt ihn warm.
"Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?"
"Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?
Den Erlenkönig mit Kron` und Schweif?"
- Ewiger Wald
Mein Geist schwebt im ewigen Wald
Mein Geist ist groß, mein Geist ist frei
Die Farben duften frisch und grün
Lieblich haucht der Wind um mich
Wie Federn fallen die Tannenzapfen weich
Im Moschusduft des Reisigbodens
Wie Weihrauch duftet dieser Wald
- Grau sind Masken
Grau sind die Wolken,
sie ziehen trostlos über uns
Grau sind die Häuser,
sie walzen trostlos über uns
Grau sind die Menschen,
sie dringen trostlos in uns ein
Grau sind die Masken
und golden der Schein
- Halfdan, Ragnar's Sohn
Die Rose, die neben der Eiche steht,
Sie träumt von Tau und Nacht;
Wenn zorniger Sturm durch die Welten geht,
Da reckt sich die Eiche und lacht,
Und schlägt mit der knorrigen Faust ins Gesicht
Dem Sturme, der wild sich bäumt -
Das erste Rot durch die Stämme bricht,
- Ich Mag Eure Dunkle Kirche Nicht
Ich mag eure dunkle Kirche nicht!
Ich liebe die helle Sonne!
Und tausendmal lieber ist mir mein Weib
Als eure gemalte Madonne.
Und tausendmal lieber ist mir der Sohn,
Den mir meine Fraue geschenkt hat,
Als euer vergoldetes Kruzifix,
- Nur eine Stunde im gruenen Wald
Nur eine Stunde vom Mensch entfernt
Nur eine einzige Stunde
Nur eine Stunde vom Mensch entfernt
Nur eine einzige Stunde
Statt der tönenden Worte des Waldes Schweigen
Statt des wirbelnden Tanzes der Elfen Reigen
Statt der leuchtenden Kerzen den Abendstern
- Siegried's Schwert
Jung Siegfried war ein stolzer Knab',
Ging von des Vaters Burg herab.
Wollt' rasten nicht in Vaters Haus,
Wollt' wandern in alle Welt hinaus.
Begegnet' ihm manch Ritter wert
Mit festem Schild und breitem Schwert.
Siegfried nur einen Stecken trug;
Das war ihm bitter und leid genug.
- Steh still
Sausendes, brausendes Rad der Zeit,
Messer du der Ewigkeit;
Leuchtende Sphären im weiten All,
Die ihr umringt den Weltenball;
Urewige Schöpfung, halte doch ein,
Genug des Werdens, laß mich sein!
Halte an dich, zeugende Kraft,
- Willkommen Und Abschied
WILLKOMMEN UND ABSCHIED
Es schlug mein Herz, geschwind zu Pferde!
Es war getan fast eh gedacht;
Der Abend wiegte schon die Erde
Und an den Bergen hing die Nacht
Schon stand im Nebelkleid die Eiche
Ein aufgetürmter Riese, da,