- Des Waldes Macht
Was ist aus dem Wald geworden?
Siehst du noch fidele Fichtenhorden?
Wohin sind nur des Waldes Knechte?
Die Trommler waren bunte Spechte
Man hört einst fließend Flötenklang
Tastenkasten und auch Feensang
Man spielt tollwütge Tannenlieder
Uff-da, uff-da, auf und nieder
- Die Suche nach dem licht
Auf der Suche nach dem Licht
Versperren Wolken mir die Sicht
Sie stehen dunkel am Horizont
Wollen zeigen, dass sich nichts mehr lohnt
Dicht auf meinen Fersen folgt der Regen
Will mich auf die dunkle Seite lenken
Und am Ende mich ertränken
- Fremd
Fremd diese Welt mir ist
Unbekannt und ungestüm
Fremd diese Welt mir ist
Sonderbar und kurios
Dies ist nicht, was ich suchte
Dies ist nicht, was ich erhoffte
Notgedrungen ich verließ
- Kapitel I - Freiheit
Welten so weit, ein Leben voller Möglichkeit. Entfesselt der Menschen Geist, unendliche Freiheit. Der Menschheit größte Zeit, die Ära der Einzigartigkeit. Ein jeder von Zwang befreit, des eigenen Glückes Schmied.
Die Äonen dunkler Zeiten, von Gewalt und Barbarei, willkürlicher Machtstrukturen, Sklaverei, Hass auf alles, was besonders, Argwohn, Niedertracht und Neid, blinde Folgschaft hohler Götzen, Unterdrückung von Wahrhaftigkeit,
Eine finstere Zeit: Denunziantentum und Hetzjagden auf alles, was irgendwie anders ist!
Das Befolgen starrer Dogmen, Glaube über Wissenschaft, die Verfolgung freien Denkens, Sippenhaft, Armut, Elend, Hungersnöte, Ausbeutung und Klassenkampf, Wissen nur für Auserwählte, Ungleichheit und Prädestination: Aus und vorbei! Endgültig überwunden!
Heutzutage sind alle bedeutsam! Es zählt jede Stimme, niemand bleibt je zurück. Die Zukunft der Menschheit, so hell wie die Sonne, ein Leben in Freiheit und Frieden auf der Welt. Utopia!
Alles erstrahlt in hellen Farben. Jeder verfolgt seine Träume! Es geht um aller Selbstentfaltung, Glanz in jedem Augenlicht, jeder in die beste Richtung, konsequent. Menschen, die sich neu erfinden, die Vergangenheit ist fern. Singuläre Entitäten, jede für sich leuchtend wie ein Stern!
Ein Bild auf der Haut, ein einzigartiges Gewand, der Fortschritt hat mich befreit! Oh Zukunft, ich bin bereit!
Heutzutage sind alle bedeutsam! Es zählt jede Stimme, niemand bleibt je zurück. Die Zukunft der Menschheit, so hell wie die Sonne, ein Leben in Freiheit und Frieden auf der Welt. Utopia! Hier sind alle bedeutsam, all unsere Stimmen erfüllen diese Welt. Die Zukunft der Menschheit werden wir bestimmen in endloser Freiheit, die Utopie ist wahr. Utopia! Die Ära der Freiheit. Utopia!
- Kapitel II - Dualitaet
Myriaden von Traumfängern, die um ihre eigenen Lichter tanzen. Mesmerisiert, verloren in Gedanken, die kreisen um die Notwendigkeit, sich von andern Menschen abzugrenzen, Individualität zu finden. Einzigartig, bewundernswert! Niemals gewöhnlich sein, niemals unbemerkt. Immer entgegen dem Strom! So besonders!
Alle schreiben heute Bücher über ihre kleinen Leben, jeder ist ein bunter Vogel, lechzend nach Aufmerksamkeit: Saugt sie auf mit selbstgerechtem Blick und stolz geschwellter Brust. Überspielt die eigene Leere, lächeln für die Öffentlichkeit.
Seht nur, wie gewöhnlich. Erbärmlich. Vollkommen wertlos. So belanglos. Bemitleidenswert. Nur normal.
Ist es noch individuell, wenn alle es tun? Wenn alle diesem Ziel hinterherlaufen?
Weiter ums Licht schwirren die Myriaden von kleinen Traumfängern, ganz unbeirrt. Von ihnen unbemerkt erwachen Mächte, nutzen die innere Leere aus. Erwecken Misstrauen und säen Zweifel, verdrehen Deutungen zu ihrem Zweck. Überall Ängste und Verunsicherung, alles scheint ungewiss, nichts steht fest!
Fronten verhärten sich auf allen Seiten, Menschen verfeinden sich, unversöhnlich. Die Stimmen der Menschheit erfüllen die Welt. Streit, Hass und Unvernunft kehren zurück.
Wir scheinen dazu bestimmt, in ewigen Kreisläufen aus Furcht und Verachtung unser Schlimmstes zu reproduzieren…
- Kapitel III - Reflexionen
Ein Traum von Freiheit, hab ihn lange mit geträumt, über alles andere gestellt, und jagte dieser Fiktion hinterher. Mein Leben sollte anders sein, einfach besser und einzigartig, schlicht perfekt. Das Glück, es trügt, es folgte mir auf Schritt und Tritt. Verriet mich immer wieder, verstand es doch stets aufs Neue, mich zu begeistern für den schönen Schein, der mir nichts gab, nur Irrlichter schuf.
Dem Gefängnis des eigenen Verstands entflieht man nie ganz, und doch entsteht dort wahre Freiheit.
- Kapitel IV - Katharsis
Abgehetzt und völlig verloren, überfordert in einer entgrenzten Welt. Ziellos, außer Atem: Dem eigenen Verstand schutzlos ausgeliefert!
Gebrochen der magische Bann, endlich Risse im Firmament. Die Stimmen im Kopf streiten um den Weg, was richtig und was falsch, ein Kampf mit mir selbst. Tief im Geiste ein Inferno: Schmerzen, unerträglich, überwältigend, befreiend!
Suchend nach Sinn, fluchend aufs Sein, Leben befreit von den Zwängen des Scheins. Tief in mir wächst heran, grollt schon lang, ein stummer Schrei: Gebt mich endlich frei!
Zündet die Flamme, reißt nieder das Blendwerk, befreit euch endlich von allem, was euch hält gefangen. Setzt frei eure Geister, verlacht ihre Dogmen, verlasst diesen Weg, voll von Glanz, schönem Schein. Löscht ihre Moral und ihren Zeitgeist.
In stiller Rage schlägt dumpf mir das Herz. Angespannter Schmerz, fiebernd dem, was nun kommt. Ich kann sie sterben spüren, die falschen Glaubenssätze. Siechend lasse ich sie zurück, diese Ideologie schizophrener Zerrissenheit. Schüttle es von mir ab, das hehre Ideal von Singularität. Einfach nur sein...
Höre in mich hinein, der Trubel verstummt, erstickt das Geschrei. Öffnet Tore in mein Bewusstsein und ich kann mich endlich spüren. Spüre die Klarheit, die alles durchdringt und löscht die Lichter, die führten mich fernab von dem Weg. Breche ab die Brücken, zerreiß die Schleier, wecke meine Sinne und erkunde…
Welten so weit, hab mich von ihrer Welt befreit. Entfesselt endlich mein Geist, durchdrungen von Freiheit. Verschwendet war all die Zeit im Streben nach Einzigartigkeit. Die Zukunft steht mir bereit, fernab ihrer Wahrheit.
Welten so weit, folgt immer noch dem gleichen Schein. Verwehrt euch selbst die Freiheit, nur einmal ihr zu sein. Geblendet wird euer Geist von eurer eigenen Glitzerwelt. Bedeutungsvoll
- Lauf der Welt
Gleißend stirbt die Nacht
Weckt den, der noch nicht aufgewacht
Was der Silbermond zuvor erhellt
Der Sonne nun zum Opfer fällt
Sie ersticht das schwarze Himmelszelt
Färbt blutig rot die Welt
Wirft drückend Schnee vom Himmel her
- Mach Dich Frei
Hör die Schreie geknechteter Geister
Sieh die Wut der verlorenen Seelen
Spür die Kraft der gefesselten Meister
Beschwör die Geister der Revolution
Brennen soll der Thron der Terrorschwadron
Stürzen soll die Krone der selbstherrlichen Barone
Brechen soll das Zepter der blutrünstigen Ketzer
Überrannt vom Ansturm der Revolution
- Mann Gegen Mensch
Zu den Waffen - genug ist genug
Bis zu den Knien werd ich waten im Blut
Die Lethargie, sie weicht blinder Wut
Werd euch bekämpfen bis zum letzten Atemzug
In die Strassen trage ich heut den Krieg
Gegen die Dummheit, die mich ständig umgibt
Werd sie entzünden, eure Fahnen im Wind
Starre Gesichter, die Haut leichenblass
- Nichts als Asche
Die Heimat hinter mir
Keine Hoffnung auf meinem Weg
Weiß nicht, wohin er führt
Einsam stolpernd durch die Welt
Als die Hunde des Krieges
Ihre Augen voll des Wahns
Zerfleischten jeden Frieden
- Rauschende Nachte
Herbei die Krüge, schenket ein
Der Wein soll heut ein Freund uns sein
Hell und tiefrot soll er fließen
Den Abend mit ihm ganz genießen
Die lange Nacht zum Tage machen
Dazu singen, tanzen, lachen
Und dringt das Nass dann durch die Kehle
Erfreut es jede trübe Seele
- Rauschende Nдchte
Herbei die Krüge, schenket ein
Der Wein soll heut ein Freund uns sein
Hell und tiefrot soll er fließen
Den Abend mit ihm ganz genießen
Die lange Nacht zum Tage machen
Dazu singen, tanzen, lachen
Und dringt das Nass dann durch die Kehle
Erfreut es jede trübe Seele
- Schatten Der Nacht
Der Kampf am fernen Horizont
Geteilt von der schwarzen Front
Zwei Armeen in blauem Gewand
Niemand, der leiht seine schützende Hand
Bis das Meer die hohen Weiten tötet
Und ihr Blut den Himmel rötet
Und schwächer wird des Lichtes Macht
Überwältigt von der schwarzen Nacht
- Schicksals End'
Spiel nach den Regeln, deine Stunde wird kommen
Die Mühen werden bald belohnt
Doch wurdest du wie all andere betrogen
Dein Sonnentag war regnerisch
Nun stehst du vor den Trümmern deines Lebens
Verzweifelt senkst du deinen Blick
Ballst die Fäuste und reckst sie gen Himmel
- Sieg und ewig Leben
Auf dem Felde bei sternenklarer Nacht
Unser einsamer Freund; der Mond scheint hell
Zigtausend Männer in Leder und Stahl
Zu erlösen die Toten von ihrer Qual
So haben wir uns bereit gemacht
Der Sturm rückt vorwärts ziemlich schnell
Schreit Fragen auf; antwortet doch nicht
Malt leichenfahl so manch Gesicht
- Spiegelscherben
Ich stürze in den Spiegel aus Licht
Die Dunkelheit behagt mir nicht
Ich breche das Glas. So kalt es knistert
Wie es mir leise Worte zuflüstert
Und Splitter aus Erinnerungen
Die einst tief in mein Herz gedrungen
Und nur noch glimmten ach so schwach
Werden plötzlich wieder wach
- Stirbt zuletzt
Bin ein Fremder in dieser Welt
Werd verfolgt von Träumen düsterer Tat
Und die Schuld frisst sich tiefer in mein Herz
Trostlose Schwärze macht sich breit
Verdorrte Bäume stehen still Spalier
Und der Zorn meines Volkes treibt mich vor sich her
- Sturmes Ernte
Schier endlos scheint der Krieg
das Blut es quillt aus ihren Adern
siecht nur noch bis zum Tode hin
denn sie kann sich nicht mehr wehren
Was trägt nach Haus den Sieg?
Die Sicherheit verdrängt das Hadern
Zerstörung prägt das Weltenbild.
- Traumwald
Im Traumwald am Trauersee
Wartete weinend die Sternenfee
Mich ihr zu zeigen wagt ich kaum
Um schnell zu erwachen aus diesem Traum
Doch die Nacht hat wieder keinen Schlaf gebracht
Auf Wanderschaft zog mich der Sterne Macht
Den Pfad entlang aus Sternenstaub
- Urquell
Noch ruht in stiller Harmonie
dicht gedrängte Energie
Als Auftakt der Unendlichkeit
aus einer ursprünglichen Singularität
bilden sich, woraus die Welt besteht
Materie, Raum und Zeit
So ist im Ursprung dieser Welt
- Verlorene Seelen
Потерянные души
Verlorene Seelen im Schnee
Sorgenvoll die See
Trauermomente, die ?ber Ufer treten
D?mme und starke M?nner brechen
Wunden erbl?hen und wachsen aus N?hten
Erwecken bitters??es Stechen
- Von Glorreichem Schmerz
Ein letztes Klirren, ein letzter Schrei
Auf einmal war es vorbei
Weiter rastlos, ein rasendes Herz
Die Schlacht gewonnen, welch glorreicher Schmerz
Blutig das Feld, so blutig der Stahl
Von Menschenhand gebracht die Qual
Ist das Leben so wertlos und taub
Vergessene Taten zerfallen zu Staub
- Weltenpilger
Ich bin der Anfang aller Enden
Werde Gutes zu Bösem wenden
Ich bin was war, was kommen mag
Und schaffe jeden dunklen Tag
Mache selbst aus dem, was ist
Etwas, das du nie vergisst
- Zeit Fur Hass
Gib dich ihnen hin, lass den Gefühlen freien Lauf
Steh zu deinem Zorn und schlag doch einfach drauf
Liebe, Güte, Empathie: sind schon lange tot
Ignoranz und Missgunst füttern deine Wut
Verachte deinen Nächsten, denn auch er verachtet dich
In unserer Welt gibt es nun mal viel Schatten und kaum licht
Solidarität und Mut gibt es hier nur in Massen
Es gibt nur eins, was echt ist - es ist das Gefühl zu hassen