- Der Letzte Tanz
TOD:
Es ist ein altes Thema, doch neu für mich.
Zwei, die dieselbe lieben – nämlich dich.
Du hast dich entschieden: Ich hab’ dich verpasst.
Bin auf deiner Hochzeit nur der Gast.
Du hast dich abgewendet. Doch nur zum Schein.
Du willst ihm treu sein, doch du lädst mich ein.
Noch in seinen Armen lächelst du mir zu.
- Hass
STIMMEN DER DEMONSTRANTEN (näherkommend):
Haß dem Rest der Welt! Der Starke siegt, der Schwache fällt!
Heil der deutschen Wacht! Ein starker Mann muß an die Macht!
BARON:
Was ist los? Warum geht's nicht weiter?
LUCHENI:
Eine Demonstration, Signore. Nationalisten,
Antisemiten! Anhänger von Schönerer. Non c'é niente da fare.
- Kein Kommen ohne Gehen - Schwarzer Prinz
TOD:
Kein Kommen ohne Geh'n,
kein Leuchten ohne Nacht,
ohne Enttäuschung kein Verstehen.
Schatten die sich drehen
durch unsichtbare Macht,
ewiges Werden und Vergehen
- Nichts, nichts, gar nichts
ELISABETH
Ich wollt ich wäre wirklich du
in der Zwangsjacke statt im Korsett
Dir schnürn sie nur den Körper ein
mir fesselt man die Seele
Ich habe gekämpft
und mir alles ertrotzt
und was hab ich erreicht?
- Nur kein Genieren
Frau Wolf:
Nur kein Genieren.
Warum sich zieren
in diesem Etablissement?
Raus mit den Kröten
und nicht erröten.
Wir sorgen für´s Amüsement.
- Rastlose Jahre
[Adjutant:]
Wie ist sie zu heilen.
[Leibarzt, Obersthofmeister & Kammerherr (gleichzeitig):]
Nur kein Aufsehn!
[Leibarzt:]
Ich riet zu Luftveränderung.
- Wenn ich tanzen will
SISI: Was fr ein triumph!
DEATH: Mein triumph!
SISI: Welch ein fest!
DEATH: Mein fest!
- Wie Du
SISI: Mama hat heut'Abend Gäste...
Das wird grauenhaft!
Steife kragen, dumme fragen, heuchelei -
Ach, ich wollt', ich könnt'mich drücken
vor dem Klatsch und dem Getu!
Doch die Gouvernante läßt es nicht zu
Vater, warum kann ich denn nicht mit dir gehn?
- Wir oder sie
SOPHIE: Ich bin empört!
Die Monarchie wird zerstört.
Elisabeth wird stärker als ich.
Die Frage heißt: Wir oder sie!
COUNT GRÜNNE: Die Lage ist ernst wie noch nie.
ARCHBISHOP RAUSCHER: Es muß was geschehn –
- Zwischen, Traum und Wirklichkeit
Ich will rings um mich Mauern bau´n und will mich befrein.
Ich sehn mich nach Einsamkeit und will nicht einsam sein.
Ich möchte Licht um mich und bleib im Dunkeln
schwer ist mein Herz aber leicht meine Seele.
Wohin soll ich gehn?
Ich leb im Niemandsland von Traum und Wirklichkeit
ich steh irgendwo am Rand von Licht und Dunkelheit.